Der Racal
RA1792 ist ein professioneller Kurzwellenempfänger der beim
Militär und beim Seefunkdienst eingesetzt wurde. Er wurde
in den achtziger Jahren gebaut. Mein RA1792 war bei der
damaligen Küstenfunkstation Scheveningen Radio im Einsatz.
Zum Glück war er dort nicht im täglichen Gebrauch. Er wurde
als Referenzempfänger vom Radiotechniker genutzt und war
dementsprechend nur wenig im Einsatz. Dennoch mussten ein
paar Kleinigkeiten im Laufe der Zeit ersetzt werden, wie
z. B. die Displays. Das ist eine grosse Schwachstelle der
RA1792. Diese laufen mit der Zeit aus. Der RA1792 beherrscht
die üblichen Betriebsarten wie AM, USB, LSB, CW und FM.
Die Bandbreitenfilter für AM sind Kristallfilter mit den
Breiten 16khz, 6khz, 3.2khz, 1khz und 0.3khz. Für USB ist
ein Collinsfilter mit 2.7khz und für LSB ist ein 2.7khz
Kristallfilter eingebaut. Leider, wie bei vielen anderen
Profi- Geräten, hat der RA1792 keine Werkzeuge zur Störbefreiung
an Bord. Ausser, in SSB kann ein Bandpasstuning aktiviert
werden. Dafür ist die Trennschärfe der Kristallfilter und
Collinsfilter allererste Sahne! Die Trennschärfe ist so
gut wie bei den DSP- basierten Geräten. Sogar das 6khz Filter
für AM ist ein Traum! Er hat 100 Speicherplätze die die
Betriebsart & AGC mitspeichern. Man werden sich fragen,
warum muss man sich einen solchen Klotz, er wiegt um die
14kg, auf den Tisch stellen kann? Ganz einfach. Als erstes
wäre da die Wiedergabequalität. Die ist ganz einfach hervorragend!
Ob in AM oder SSB. Kein anderer Empfänger den ich zu diesem
Zeitpunkt im Shack hatte, konnte dem Racal RA1792 das Wasser
reichen in Punkto Audioqualität und Empfindlichkeit. Schwächste
Signale waren mit ihm am besten zu verstehen. Klar, irgendwo
ist die Grenze erreicht, weil die anderen Geräte Bandpasstuning,
Notch, Noiseblanker usw. bieten und dann schon einen gewissen
Vorteil haben. Sind aber keine Störer da die das Signal
beeinträchtigen, ist der alte Racal aller meistens überlegen.
Dass das Grosssignalverhalten sehr gut ist, versteht sich
von selbst. An meinen Antennen(Fenu-Loop/HDLA3 & 35m Langdraht,
beides 8m über Boden)konnte ich keine Übersteuerungen feststellen
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