Es
dauerte eine ganze Weile bis der versprochene RDR50B den Weg zu mir
fand. Grund dafür waren Lieferengpässe elektronischer Bauteile und
die knappe Verfügbarkeit der Testgeräte. Aber Herr Reuter hat sein
Versprechen gehalten. Nun steht der RDR50B mit zusätzlichem UKW-
Modul seit etwa drei Wochen hier auf dem Tisch. Der RDR50B
funktionert weitgehend gleich wie sein grosser Bruder dem RDR54. Der
RDR54 ist Modular aufgebaut, der RDR50B hat nur eine grosse
Hauptplatine. Auf diese lassen sich das UKW- und Sende- Modul
aufstecken. Der wichtigste Unterschied zum RDR54 ist das grosse
Touchscreen. Man kann alle Funktionen per Fingertip aufs Display
steuern. Fast wie bei einen iPad! Aber zum Glück hat er zur
Frequenzabstimmung ein Seidenweich laufender VFO- Knopf aus
Edelstahl. Was die Reuter- Geräte ganz speziell auszeichnet, ist die
mechanische Verarbeitung. Hier wurde nichts aus Plastik verbaut. Das
Gehäuse ist wie beim RDR54 aus gefrästem Aluminium und Schwarzmatt
eloxiert. Hier nehmen die Reuter- Geräte eine Sonderstellung ein.
Absolute Topqualität!
Für den Kenner der RDR's ist die Bedienung schnell erlernt. Im
Gegensatz zum RDR54 kann man jetzt alles schneller und sicherer
einstellen dank dem Touchscreen. Teils sind manche Klickflächen
etwas zu klein geraten. Man muss schon sehr genau mit dem Finger
zielen um manche Funktionen auszuführen. Aber das ist letztendlich
Übungssache. Nach ein paar Stunden ging alles recht flott von der
Hand.
Der RDR50B bietet die folgenden Betriebsarten und möglichkeiten zur
Empfangsverbesserung:
-AM-E*
-SYNC- automatische Detektion des Trägers mit umschalbaren
Seitenbändern (wie AM -Synchron)*
-DSB
-LSB
-USB
-EUSB- für Signale ab 0Hz*
-SBCW- automomatische Umschaltung der Seitenbänder bei 10Mhz*
-CW
-FM-N
-FM-W
-IFIQ- Direktausgabe des Empfangssignals auf einer Zwischenfrequenz*
-BAIQ- Direktausgabe des Empfangssignals im Basisband*
-63 Speicherplätze, die alle Betriebsparameter zur Frequenz
abspeichern. Leider können die Speicher aus technischen Gründen zur
Zeit nicht alphanumerisch beschriftet werden.
-Die Bandbreitenfilter lassen sich in 40Hz- Schritten von 10Hz -
10Khz einstellen. Von 10Khz - 20Khz in 80Hz Schritten.
-Bandpasstuning (IF Shift)
-Manuelles Notchfilter
-Noiseblanker
-DNR (Digital Noise Reduction)
Somit lässt sich der RDR50B auf nahezu jede Empfangssituation
einstellen.
Bei den wichtigsten Kriterien; Rauscharmut, Verständlichkeit,
Trennschärfe und Grosssignalverhalten ist der RDR50B Spitzenklasse!
Im Vergleich mit meinem übrigen Gerätepark, zog der RDR50B praktisch
immer gleich. Bei extrem schwachen Sendern spielt er seine Stärke
aus. Bei so geringem Rauschen konnte der RDR50B die anderen Geräte
allermeistens toppen! Aber wo Sonne ist gibt es auch Schatten! Durch
die spezielle Arbeitsweise des RDR50B, ergibt sich etwas Dosenklang
in der Modualtion des Senders. Er klingt dann Digital und etwas
unnatürlich. Aber das waren auch schon all seine Schwachpunkte.
Wie der RDR54, ist auch der RDR50B ein SDR (Software Defined Radio).
Er ist vom PC unabhängig. Ausser wenn man Softwaeupdates einspielen
muss.
Das eingaute UKW- Modul ist eine Klasse für sich. Dieser liefert
einen Klang und eine Trennschärfe die seinesgleichen sucht. Aber
dazu werde ich Audiovergleiche mit dem FM+ veröffentlichen. Diese
sind hier zu finden.
Über den Umfang der Funktionen des RDR50B verweise ich auf die
Webseite des Herstellers
Reuter Elektronik. Das würde sonst den
Rahmen sprengen.
Wer höchste Verarbeitungsqualität und Rauscharmen Empfang sucht,
dann könnte der RDR50B das richtige Gerät dafür sein.
*Für die speziellen Betriebsarten verweise ich auf die
Betriebsanleitung des RDR50B.
Verfasst am 05.08.2012
.
Der RDR50B in Action
(HD Video) Zuerst auf UKW, dann KW.