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Ten-Tec RX340

 

Der RX340 ist ein professioneller 19" DSP- Empfänger. Seit seinem erscheinen im Jahr 2000 wurden Modifikationen an der Software wie an der Hardware gemacht. Mein Gerät ist Baujahr 2005.

Hier die wichtigsten Eckdaten:
Frequenzbereich: 50khz - 30Mhz
Schrittweiten: 1Hz, 10Hz, 100Hz, 1Khz, 5Khz, 9Khz, 10Khz, 100Khz, 1Mhz (Wie man sieht, wurden auch SWL- spezifische Schrittweiten berücksichtigt.)
Betriebsarten: AM, SAM, USB, LSB, ISB, CW, CW1, FM.
DSP- Bandbreitenfilter: 57
AGC: Fast, Medium, Slow & Programmierbar
Speicher: 200
Sehr gutes Grosssignalverhalten

Der RX340 ist, wie auch die meisten Profi- Geräte, eher selten anzutreffen. Er ist aber einer der wenigen Profigeräte, der die Bedürfnisse der Kurzwellenhörer deckt. So ist dank "DSP" ein Notchfilter, das Bandpasstuning sowie ein Noiseblanker verfügbar. Die mechanische Stabilität ist gut, wobei die Frontplatte mit einer Selbstklebefolie überzogen ist, auf der die Beschriftung aufgedruckt ist. Vergleicht man dies mit der Front eines Telefunken oder Racal- Gerätes, so ist das eine sehr billige und empfindliche Oberfläche. Aber das war schon der gröbste Ausrutscher des RX340. Die Empfangsqualität hat es dafür in sich! Der RX340 kann wirklich überzeugen. Der Empfänger ist Grossignalfest und so Rauscharm, so das man ins Schwärmen gerät. Allerdings, um das Potential voll ausnutzen zu können, muss der RX340 mit manueller Empfangsverstärkung gefahren werden. Nur so erhält man Empfangsergebnisse die einen ins Staunen versetzen.

Verglichen habe ich ihn mit dem Reuter RDR50B, dem Telefunken E1501 & E1700. In der Empfindlichkeit ist der RX340 gehörmässig auf der Höhe der Telefunken- Geräte. Bei den schwächsten Signalen an der Grasnarbe, haben die Telefunken- Geräte die Nase ein klein wenig vorne wegen ihrer sehr hellen Wiedergabe. Dafür Rauschen sie deutlich stärker! Der RDR50B fällt in dieser Disziplin etwas ab. Signale an der Grasnarbe sind nicht seine Stärke. Für den Kurzwellenhörer ist der Synchrondetektor(SAM) eine wichtige Funktion. Dieser ermöglicht weitgehend einen Fadingfreien Hörgenuss. Leider leistet sich der RX340 hier einen kleinen Patzer! Der Synchrondetektor verliert zu schnell die Synchronisation, sobald das Signal etwas schwächer wird. Ist das Signal über einen bestimmten Wert, ist die Wirkung des Synchrondetektors Spitze. Absolut sauberer Empfang. Aufgefallen ist auch, dass der Noiseblanker in SAM nicht funktioniert. Ich vermute, das ist nicht sauber programmiert worden. Auch unverständlich, das Notchfilter ist in AM nicht verfügbar. In SSB sind aber alle Funktionen verfügbar. Was auch zu einem Spitzenempfang beiträgt ist die frei programmierbare AGC. Diese kann in der Anstiegszeit, Haltezeit und in der Abfallzeit frei eingestellt werden. Sowas ist selten anzutreffen. Die Speicherverwaltung ist einfach und effektiv. Die Anleitung musste nicht zur Hand genommen werden.

Unter dem Strich kann gesagt werden, dass der RX340 mit jedem anderen Gerät mithalten kann! Die Empfangsqualität ist weitgehend unübertroffen. Nur die SDR- Geräte neuster Generation könnten vielleicht noch einen Hauch besser und flexibler sein. Aber, diese sind keine Standalone- Geräte.

Ein Traumempfänger dieser RX340!

Die RX340 Story. Unterhalb der Bilder.

Verfasst am 10.11.2012

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Einige, die sich für professionelle Kurzwellenempfänger interessieren ist die grosse Ähnlichkeit zwischen dem Ten-Tec RX340 und dem Watkins Johnson HF1000 bestimmt aufgefallen. Diese Ähnlichkeit ist kein Zufall, denn Ursprünglich hatten beide Geräte den selben Urvater. Dieser Urvater war ein Gemeinschaftsprojekt von Ten-Tec & Watkins Johnson. Wie kam das zustande? Seinerzeit, so um 1991, vergab die NSA (National Security Agency) ein Projekt mit dem Ziel, eine neue Generation von Überwachungsempfängern unter der Preismarke von 10'000USD  bauen zu lassen. Dazumal wurde der Markt vornehmlich von Watkins Johnson, Racal und Cubic dominiert. Ten-Tec wollte auch dieser Gruppe beitreten. So begann die Zusammenarbeit von Ten-Tec und Watkins Johnson. Ein Jahr lang arbeiteten die Ingenieure beider Unternehmen zusammen um die NSA Spezifikationen unter die 10kUSD- Grenze zu bekommen. Schliesslich war der Zeitpunkt gekommen, der NSA die neue Gerätegeneration zu presentieren. Doch "WJ" ging überraschend ihren eigenen Weg und stellte eine neue Spezifikation vor. Die neue Spezifikation besagte, dass die Geräte 20'000 Stunden ununterbrochenen Störungsfreien Betrieb aushalten müssten. Diese Spezifikation wird bei der Raumfahrttechnik angewandt. Das konnte Ten-Tec zu diesem Zeitpunkt nicht garantieren und wurde so aus diesem Geschäft gedrängt. Für "WJ" war diese Spezifikation kein Problem, weil sie schon Jahrelang Geräte baute die die Militär Spec's einhielt. Doch "TT" wehrte sich und baute den RX330 und ging damit ihren eigenen Weg. Ein HF Empfänger der nur über PC steuerbar war. Damit hatten sie sehr guten Erfolg und die RX330 fanden grossen Absatz bei den Militärs. Aus dem RX330 wurde später dann der RX340. Ein DSP- Empfänger mit Frontplattenbedienung.

 

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