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Reuter RDR-Pocket

 

An der Amateurfunkmesse Hamradio 2016 in Friedrichshafen, zeigte Reuter Elektronik erstmals ein Prototyp eines portablen SDR's mit vollwertigem Spektrum Namens "RDR51- Pocket". Von aussen sah das kleine Gerät viel versprechend aus. Massives Gehäuse, sauber verarbeitet und schnellem Display. Dieses kleine Gerät zog viele Besucher in seinen Bann. Dementsprechend gross war der Andrang am kleinen Stand. Aufgrund dessen, entschied Burkhard Reuter den "Pocket" zu bauen und in einer Kleinserie anzubieten. Burkhard Reuter, der Inhaber von Reuter Elektronik, hatte sich ein hohes Ziel gesetzt. Ein portabler Empfänger mit modernster SDR Technologie, der auch hohen Ansprüchen gerecht werden sollte. Anfangs 2017 wurden die ersten Geräte ausgeliefert.
Eigentlich hätte ich als einer der ersten einen Reuter Pocket zum testen erhalten sollen. Doch Beschaffungsprobleme bei den Bauteilen und unerwartet viele Vorbestellungen, schoben die Ausleihe des Pocket sehr weit nach hinten. Herr Reuter kontaktierte mich Anfangs November 2017, er könne mir endlich einen voll ausgestatteten Pocket zur Verfügung stellen. Es verging keine Woche, war das Gerät da.



 

Auspacken und Begutachtung

Nach dem öffnen des neutralen Kartons, kommt erstmal das mitgelieferte Zubehör zum Vorschein. Alles gut verpackt in Luftpolsterfolie. Dann wird eine schwarze Schutztasche aus dem Karton geangelt. Darin befindet sich der Pocket, zusätzlich in einer Plastiktüte verpackt.
Das geübte Auge erkennt sofort die perfekte Verarbeitung! Das Gehäuse des Pocket ist aus einer Aluminium/Magnesium Legierung. Das hat den Vorteil, dass die Störstrahlung der verbauten Elektronik markant reduziert und die mechanische Stabilität erhöht wird. Reuter Elektronik hat schon mit anderen Empfängern gezeigt, dass hochwertige Verarbeitung und die Wahl bester Materialien zur Firmenphilosophie gehört.
Das Bedienkonzept ist wie beim grossen Bruder RDR55. Alle Einstellungen werden über den 4,3 Zoll Touchscreen und dem Scrollrad gemacht. In der Mitte des Scrollrades befindet sich der Ein/Aus Knopf. Drückt man diesen drei Sekunden lang, schaltet sich das Gerät ein. Nach einer kurzen Startphase, erscheint dann die Bedienoberfläche. Diese ist weitgehend wie die der Tischgeräte. Der Pocket lässt sich auch als Amateurfunkgerät einsetzen, wenn man ihn mit dem entsprechenden Modul bestellt. Dann muss aber auf UKW und DAB+ verzichtet werden. Für beides zusammen ist zu wenig Platz im kleinen Gehäuse.
Der Pocket arbeitet nach dem genau gleichen Prinzip, der Frequenzbasierten Arbeitsweise, wie seine grossen Brüder. Diese Arbeitsweise hat den Vorteil, dass die Audio direkt vom sichtbaren Spektrum abgeleitet wird. Dadurch sind Audio und Spektrum absolut Synchron, also Echtzeit! Bei den Zeitbasierten SDR's, wie Winradio, Perseus usw., ist immer eine gewisse Verzögerung zwischen Audio und Spektrum. Eine gute Beschreibung zur Frequenzbasierten Arbeitsweise ist hier <Link> zu finden.
Dank seiner kompakten Abmessungen und den eingebauten Akkus, wird der Pocket zum portablen Gerät. Er lässt sich gut in der Jackentasche transportieren. Bedingt durch sein Konstruktionsprinzip, besitzt der Pocket keine eingebaute Empfangsantenne. Ausser eine WLAN und Bluetooth Antenne, die in den entsprechenden Modulen integriert ist. Das bedeutet, für portablen Betrieb sollte man mindestens eine Teleskopantenne mit SMA Anschluss dabei haben.


Die wichtigsten Eigenschaften des Pocket

-- Frequenzbereich: 1KHz - 30 MHz, 50 - 71 MHz, 87 MHz - 110 MHz, 130 - 156 MHz, 174 – 240 MHz (nur DAB+ Empfang)
-- Bandbreitenfilter: 10Hz - 20KHz in 40Hz Schritten frei einstellbar. Abhängig von der Audioauflösung.
-- Betriebsarten Frequenzbasiert: Sync - DSB - LSB - USB - EUSB - SBCW - CW
-- Betriebsarten Zeitbasiert: AM-E - FMN - FMW - USBQ - LSBQ - DIGI - DSBQ
-- Abstimmschrittweiten: Beliebig einstellbar von 0.5Hz - 999.999.5KHz / Direktanwahl vorprogrammierter Schrittweiten
-- Sichtbreiten des Spektrums: Kleinste Sichtbreite: 6.2KHz, grösste Sichtbreite: 52MHz (Option)
-- UKW- Mono/Stereo mit Wide-Funktion und RDS
-- UKW Filter: 38KHz-S, 50KHz-S, 80KHz-S, 80KHz-HQ, , 120KHz-S, 120KHz-HQ, 240KHz-HQ, 300KHz-HQ (S= Steile Filterflanken, HQ= Flachere Filterflanken für optimalen Hörgenuss)
-- DAB+ Empfang in Mono oder Stereo
-- 256 Speicher
-- Passbandtuning
-- AutoNotch & manuell einstellbares Notchfilter
-- Noiseblanker
-- AGC: Anstieg- und Haltezeit einstellbar
-- 2x 14bit ADC Modell B2 (Testgerät)- optional 2x 16bit beim Modell C2
-- Echtzeitspektrum und Wasserfall
-- Schnelles und sehr helles TFT- Display mit 4,3“ (109 mm) Diagonale, WVGA 800 x 480 Pixel Auflösung
-- GPS Modul für die Frequenzkalibrierung und Angaben von Höhe über Meer, Koordinaten und Uhrzeit in UTC.
-- WLAN- Modul für kabellose Firmwareupdates & Screenshotfunktionen
-- Bluetooth- Modul für die Anbindung von Kabellosen Lautsprechern oder Kopfhörer
-- Bandpassfilter für LMK (1-10MHz, 10-30MHz) oder Bypass
-- Bandpassfilter für den 6m Bereich (50 - 70MHz)
-- UKW Bandpassfilter (87 - 110MHz)
-- 2m Bandpassfilter (130 - 156MHz)
-- Bandpassfilter für den DAB+ Bereich (174 - 240MHz)
-- 8 GB Flashspeicher für Audioaufnahmen
-- SMA Anschlüsse für LMK, UKW & DAB+ Empfang, sowie WLAN & GPS
-- Lemo Buchse für die Spannungsversorgung
-- 3.5mm Klinkenbuchsen für Kopfhörer/Lautsprecher, Mikrofon & Morsetaste (bei eingebautem Sender)
-- 2 eingebaute Lautsprecher für Stereoausgabe
-- 2 Akku's mit 2600mAh
-- Masse: 158 mm x 110 mm x 30 mm (BxHxT)
-- Gewicht: 700g
 
Mitgeliefertes Zubehör:
-- Transporttasche
-- Übergangsstück von SMA auf BNC (Pigtail)
-- PDA-Eingabestift
-- GPS Antenne mit 3m Kabel
-- Lade- und Spannungsversorgungskabel mit Lemo- und Bananensteckern
-- CD mit Software

 

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Den Pocket in Arbeitsposition bringen

Um den Pocket in eine bequeme Arbeitsposition zu bringen, gibt es drei Möglichkeiten. Die erste Aufstellhilfe ist von Reuter Elektronik <Link>. Das ist eine gebogenes Acrylglas. Man setzt den Pocket einfach auf den kurzen Schenkel. Die zweite Variante stammt aus dem 3D Drucker eines findigen Funkamateurs. Die zwei Standfüsse werden einfach über die Schale des Pocket's geschoben. Diese Stands sind die kleinsten und eignen sich sehr gut für den portablen Einsatz. Diese passen gut in die Tasche des Pocket's. Die 3D-Datei kann hier runtergeladen werden. <Link> Die dritte Variante ist eine universelle Aufstellhilfe "Modell München" für viele portable Geräte. Sie ist erhältlich bei Wellenjagd. <Link> Kleiner Tipp an der Stelle: Beim Geräteständer von Reuter und von Wellenjagd empfehle ich den Pocket mittels Klettband an den Ständer zu befestigen. Dies verhindert das abrutschen des Gerätes. Selbstverständlich kann man das Gerät auch in der Hand halten...

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Arbeiten mit dem Pocket

Der ungeübte Besitzer eines solchen Hightech- Gerätes sollte die Anleitung bereit halten. Denn ein paar Funktionen müssen erst mal richtig verstanden werden, um die Performance des Pocket's voll nutzen zu können. Man kann den Pocket natürlich auch in der Standardeinstellung problemlos betreiben.
Tippt man auf den Button Menu, öffnet sich ein Dialog mit Untermenus. Tippt man dann auf den Button Setup, gelangt man zu den gebräuchlichsten Einstellungen des Pocket's. Hier lassen sich eine Vielzahl von Funktionsparametern einstellen. Ein besonderes Augenmerk sollte auf die Funktion "Impedance 0-71MHz" gelegt werden. Hier lassen sich 0Ohm, 50Ohm und ~~ einstellen. Standardwert ist 50Ohm, für z.B. Aktivantennen und Dipole. 0Ohm ist für kleine Antennen gedacht, z.B. einer Teleskopantenne für unterwegs. Die Einstellung unendlich ~~ ist für tiefe Frequenzen gedacht in Verbindung mit einer kurzen Antenne, weil in dieser Einstellung das Signal um 14dB verstärkt wird. Die andere spezielle Einstellung ist die "Resolution Audio (Hz/Bin)". Dieser Einstellwert hat Einfluss auf Klang und Einstellmöglichkeiten der Spektrum- basierten Demodulatoren. Er bestimmt die Audioauflösung in Zusammenhang mit der einstellbaren Bandbreite. 3 Stufen sind möglich. Bei 10Hz Auflösung ist die maximal einstellbare Bandbreite 5.1KHz. 20Hz ergeben 10.2KHz und 40Hz ergeben 20.4KHz Bandbreite. Letztere sollte man nur nutzen, wenn man starke Sender mit grosser Bandbreite über 11KHz hören will. Standardwert ist 20Hz/Bin. Dieser reicht in den allermeisten Fällen aus. Für extrem schwache Sender kann 10Hz/Bin Vorteile in der Verständlichkeit bringen. Das ist die feinste Auflösung.


Die Hauptdisziplin des Pocket's ist der Empfang von 1KHz bis 71MHz. Für diesen Frequenzbereich und in der Frequenzbasierten Arbeitsweise, stellt das Gerät eine Vielzahl von Funktionen bereit, um den Empfang zu optimieren. Man kann die Funktionsvielfalt getrost als Professionell bezeichnen. Denn nichts wird vermisst. In der Zeitbasierten Arbeitsweise sind diverse Funktionen nicht verfügbar. Beispielsweise der NB, DNR, Notch und PBT. Auch die Bandbreitenauswahl ist limitiert. Dafür klingt der Pocket runder, fülliger. Fast wie ein Röhrenempfänger. Der UKW-Bereich, darunter fällt auch das 2m Amateurfunkband und DAB+, werden nicht nach der Frequenzbasierten Arbeitsweise, sondern auch Zeitbasiert (wie herkömmliche SDR's) generiert. So ergeben sich hier ebenfalls gewisse  Einschränkungen, die nicht gross ins Gewicht fallen. Mit die für den UKW- Rundfunkbereich optionalen HQ (High Quality) Filtern, hat man acht Bandbreitenfilter zur Auswahl, was für anspruchsvollen Rundfunk- Genuss absolut ausreichend sind. Für die zeitbasierten Betriebsarten AM-E, FM usw. stehen 15 Bandbreitenfilter zur Verfügung. Diese Filter sind nicht etwa Hardware, sondern sind DSP- Filter!

Bedingt durch seine kompakten Abmessungen, ist die Handhabung Gewöhnungsbedürftig. Der Touchscreen lässt sich mit den Fingern oder mit einen PDA- Eingabestift bedienen. Letzterer ist die bessere Wahl, weil einige Buttons auf dem Display sehr klein sind. Das Augenfälligste ist natürlich das schnell arbeitende und sehr scharfe Spektrum. Auch wenn man durchs Band tunt, ist keine Verzögerung bemerkbar. Mir ist kein anderer SDR bekannt, der ein derart schnelles Spektrum besitzt. Am nächsten kommt ihm der Icom IC-R8600.

Mit dem PDA-Stift auf die Frequenzanzeige getippt, öffnet den Eingabe - und Speicherdialog. Mal eine Frequenz im 49m Band eingestellt in der Betriebsart "Synch". Sofort wird der Sender hörbar. "Synch" bedeutet eigentlich AM- Synchron. Diese Betriebsart ist sozusagen die Standard-Betriebsart, wenn man AM Sender hören will. Das Signal wird sofort erfasst und synchronisiert. Ein normales "AM" wie bei analogen Radios gibt es hier nicht.
Die ganz frühen Modelle der RDR- Geräte hatten eine etwas blecherne Audio. Der Pocket mit der neusten Hard- und Software, klingt hingegen Analog in den Frequenzbasierten Arbeitsweise! Keine Artefakte, kein Dosenklang! Was meistens nur im direkten Vergleich auffällt, ist das sehr geringe Eigenrauschen des Pocket. Eine richtige Wohltat für die Ohren. Bei sehr schwachen und schlecht verständlichen Sendern, kann man auf ein gutes Hilfsmittel zurückgreifen. Die "Surround" Funktion. Einmal aktiviert, kann sie die Verständlichkeit deutlich erhöhen und erzeugt einen Stereo- ähnlichen Klang.

Wenn der Empfang ungestört ist, kann man zu den Zeitbasierten Betriebsarten wechseln. AM Sender können dann in "AM-E" gehört werden. Die Bandbreitenfilter haben flachere Filterflanken und klingen runder. Die Audio bekommt daher mehr Fülle und klingt wärmer. Auch für die Seitenbänder (LSBQ & USBQ) gibt es eigene Demodualtoren.

Frequenzbasiert (Spec-Based)
Zeitbasiert (Time-Based)

Mit dem Pocket unterwegs

Wie der Name Pocket schon andeutet, passt der kleine gut in die Jackentasche. Um unterwegs Radio hören zu können, braucht man nur noch eine Teleskopantenne mit SMA-Anschluss. Sehr gut zum Pocket passt die Diamond SRH789. Der SMA- Anschluss dieser Teleskopantenne ist so konstruiert, dass sich die SMA- Verschraubung nicht von selbst löst, wenn man die Antenne dreht. Denn die SMA- Überwurfmutter ist freidrehend. Vorsicht beim Kauf der SRH789! Es gibt Fälschungen, bei denen die SMA- Überwurfmutter starr mit der Antenne verbunden ist. Nur das Original ist ihr Geld wert.

Ist die Antenne angeschraubt, sollte man im Menu die Eingangsimpedanz auf "0Ohm" stellen, damit die volle Empfindlichkeit genutzt werden kann. Ich habe den Pocket auf einigen Spaziergängen mitgenommen und ihm auf den Zahn gefühlt. Der Empfang war weitgehend tadellos.  Die befürchteten Störungen durch das Gerät selbst, hielten sich in Grenzen.  Im Abstand von etwa 46KHz waren Peaks im Spektrum zu sehen. Diese Störungen wurden hauptsächlich vom Display erzeugt. Im Power Management- Dialog gibt es die Funktion " Spread Spectrum" die es ermöglicht, diese Störungen zu glätten. Das geht aber zu lasten des Grundrauschens. Dieses erhöht sich etwas.  Richtig Spass macht der Pocket an einer leistungsfähigen Antenne. Beispielsweise mit einem Aktiven Dipol. Ich habe mir einen portablen Set in einem Köfferchen zusammengestellt für portablen Hardcore- Empfang. Das ganze ist in 5 Minuten aufgebaut. So kann ich weit ab von den häuslichen Störungen ferne und schwache Stationen geniessen. Die zwei eingebauten Akkus halten etwa 5 Stunden bei Kopfhörerbetrieb.

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Die Audiovergleiche von VLF bis 30MHz

Obwohl der Pocket für den portablen Einsatz konzipiert ist, kann man ihn problemlos an den Stationsantennen betreiben. Die üblichen Hobbyantennen verträgt er problemlos. Daher wurden die Audiovergleiche Zuhause im Shack gemacht, was auch bequemer war.

Der Pocket lässt sich ab 1KHz abstimmen. Empfang ist aber erst ab 9KHz möglich, weil die Antennen nicht so weit unten empfangen.
Um ein Gerät einschätzen zu können, braucht man ein Vergleichsgerät als Referenz. Hierfür bot sich der bewährte Winradio G33DDC Excalibur Pro an. Dieser ist einer der besten SDR's, der unter 2000€ zu bekommen ist.

Unten sind die Audiovergleiche zwischen dem Reuter Pocket und dem Winradio G33DDC Excalibur Pro. Um die Unterschiede rauszuhören ist das benützen eines  Kopfhörers ein muss. Beide Geräte wurden mit den selben Einstellungen betrieben und wurden über den Antennenverteiler von Elad ASA-62 mit dem Antennensignal versorgt. Die Audio wurde über einen Audioumschalter mit der Aufnahmesoftware Audacity aufgenommen. Die Aufnahmen wurden nicht bearbeitet, nur auf die passende Länge zugeschnitten.

Benutzte Antennen: Datong AD370 & Kreuzloop-RLA4E/2

Sekunde 0 - 10 > Reuter Pocket
Sekunde 10 - 20 > Winradio G33DDC Excalibur Pro

Der Empfang der Alpha Signale auf 11.9KHz, 12.65KHz und 14.9KHz im Vergleich mit dem G33DDC Excalibur Pro. Empfangsantenne Datong AD370.

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12.65KHz
Alpha Signale
CW-100Hz
198KHz
BBC
AMS-8KHz
 
RAI
900KHz
AMS-8KHz
 
1476KHz
ERTU Shamal Said Misr
AMS-8KHz
 
1660KHz
GR-Pirat
Pocket mit Surround
AMS-8KHz
3252KHz
NL-Fischer
USB-2.8KHz
3657KHz
Amateurfunk
LSB-2.8KHz
4765KHz
Radio Tajikistan
AMS-8KHz
4930KHz
VoA Botswana
AMS-8KHz
4955KHz
Radio Cultural Amauta
Pocket mit Surround
AMS-8KHz
5450KHz
RAF Volmet
USB-2.8KHz
5975khz
Oman
AMS-8KHz
7425KHz
Voice of Iran
AMS-8KHz
8957KHz
Shannon Volmet
USB-2.8KHz
9720KHz
Reach Beyond Australia
AMS-8KHz
10051KHz
Gander Radio
USB-2.8KHz
11630KHz
Radio Kuwait
AMS-8KHz
14670KHz
CHU Ottawa
USB-2.8KHz
15480KHz
Voice of Turkey
AMS-8KHz
17580KHz
Radio Habana Cuba
AMS-6KHz
28257KHz
Bake DK0TEN
CW-100Hz

Die Audiovergleiche von Lang, Mittel und Kurzwelle wurden mit der Kreuzloop-RLA4E/2 gemacht.

 

Der Empfang auf UKW

Mit dem Reuter Pocket kann man auch komfortabel UKW Radio hören. Er empfängt von 87 - 110MHz. Es stehen ihm acht Bandbreitenfilter zur Verfügung. Mit den "HQ" Filtern lässt es sich zudem sehr gut, stark einfallende Sender fast Rauschfrei geniessen. Mit der Funktion "Stereo- Wide" kann die Stereobasis auf das doppelte erweitert werden. Das verleiht der ohnehin schon gut klingenden Audio noch mehr Raumgefühl. Der RDS- Decoder arbeitet recht schnell und empfindlich. Er zeigt den PI-Code des Senders an, sowie Angaben zu fehlerhaften und vom Decoder korrigierten Blöcken an. Für UKW- Dx'er und Spezialisten eine interessante Sache!

An einer Superdiskone empfängt der Pocket akzeptabel bis gut. Zeitweise übersteuert er etwas. Das macht sich bemerkbar durch die rot leuchtende Frequenzanzeige. Auch im Spektrum tauchen unerwünschte Peak's auf. Mit dem Dämpfungsglied lässt sich das in den Griff bekommen. Aktivantennen verträgt der UKW- Empfangsteil nicht. Am besten man gönnt ihm eine kleine passive Aussenantenne  oder eine Teleskopantenne am Gerät selbst. Dann empfängt der UKW-Empfänger einwandfrei. Hat man die Antennengeschichte im Griff, ist sogar UKW- DX mit dem Pocket möglich. Mit seinen schmalen Bandbreitenfiltern ist es möglich, schwache Sender zwischen den dicken Brummern hörbar zu machen. Es gibt zwei Möglichkeiten das Spektrum darzustellen. Entweder normal, wo man die Sender im 100KHz Raster sehen kann, oder man kann es so einstellen, damit man die MPX (Multiplex) Signale darstellen kann. Letzteres funktioniert nur bei Sendern die in Stereo senden oder wenn auf Stereo geschaltet ist.

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DAB+ Empfang

Nebst so vielen Features bietet der Pocket noch DAB+! Der Pocket empfängt das DAB Band III (170 - 240MHz). Das funktioniert nicht ganz gleich wie bei den herkömmlichen DAB+ Empfängern. In der getesteten Softwareversion V2B8, speichert der Pocket die Sender nicht dauerhaft ab. Beim Zugriff auf DAB+ wird immer ein Suchlauf ausgelöst und listet alle empfangbaren Sender in einer Liste auf. Diese Liste kann mit dem Scrollrad bewegt werden. Zum aufrufen des Sender wird einfach auf das entsprechende Feld getippt. Der Suchlauf dauert zwischen 30 Sekunden und einer Minute. Je nach dem wie viele Sender gefunden werden. Der Empfang klappt sehr gut. Die Wiedergabe ist absolut Rauschfrei. In der getesteten Softwareversion werden noch nicht alle Datenpakete verarbeitet. Bilder können noch nicht angezeigt werden. Text hingegen schon. Beim Suchlauf an der Superdiskone wurden 141 Sender gefunden. Mit der Teleskopantenne draussen im Freien, waren es noch 105 Sender. Nebst dem Sendernamen werden noch Daten des Ensembles  und der Senderkennung mit angezeigt.

 

Recorderfunktion

Das vorliegende Gerät verfügt über einen 8GB grossen Flashspeicher der für Audioaufnahmen genutzt werden kann. Dieser nimmt in 24bit Auflösung auf. Eine nützliche Sache, wenn man sehr schwache Sender loggen will und die Stationsnennung nicht mitbekommen hat. Diese können dann wiederholt abgespielt werden.

 

Fazit

Ich hatte den Reuter Pocket über zwei Monate im Test. Er war mit dabei beim DX-Camp im Holzerbachtal bei Solingen und wurde dort an allen Antennen probiert. Auch Zuhause habe ich ihn intensiv betrieben und verglichen. Hauptsächlich mit dem Winradio G33DDC Excalibur Pro. Der Pocket vertrug die Hobby- üblichen Antennen problemlos. Ausser die NTi Megactiv 305 und die MiniWhip bereiteten ihm etwas Probleme. Diese Antennen verursachten kurzzeitige Übersteuerungen der ADC. Die Frequenzanzeige leuchtete ab und zu rot auf, hörbare Störungen oder erhöhtes Rauschen war aber nicht festzustellen. Die Empfangsunterschiede zum PC- gestützten Winradio waren minimal. Der Winradio hat eine etwas hellere Wiedergabe, die sehr schwache Signale ein klein wenig verständlicher machten. Die Performance die der kleine Pocket an den Tag gelegt hat, haben mich vollends überrascht und überzeugt! Hervorragende Empfindlichkeit, sehr geringes Rauschen, extreme Trennschärfe und eine fast unglaubliche Flexibilität in der Signalbearbeitung  lassen fast keine Wünsche offen. Dazu kommt noch der UKW, DAB+ Empfang und die exzellente Verarbeitung. Was in der Testphase noch nicht funktionierte, war die Bluetooth- Funktion. Der Treiber war noch nicht verfügbar.

Der erste portable Direct-Sampling SDR im Taschenformat mit der Leistung eines Semi- professionellen Empfängers. Der Reuter Pocket ist ein aussergewöhnliches Gerät! Dieses Gerätekonzept ist derzeit einzigartig auf dem Markt.

Da kann man nur sagen: absolute Spitzenklasse!

gepostet: 27.12.2017

 

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